Mit PowerPoint entwickelte Microsoft 1984 die Büchse der Pandora in Sachen Software — verzichtete jedoch gänzlich auf die Hoffnung. 2001 schätzte der US-amerikanische Informatikwissenschaftler Edward Tufte, emeritierter Professor an der Yale University, dass jährlich 100 Milliarden PowerPoint-Folien erstellt werden.
Seitdem wird diese Zahl gewachsen sein. So viel Elend bewog mich dazu, im Rahmen meiner Beratungsdesignkolumne auf Consulting.de mal zu fragen: Wie kann ein liebender Gott all dieses Leid zulassen? Oder ist am Ende nicht eh alles vollkommen egal, weil sich wie immer kein Schwein dafür interessiert?
Auf consulting.de lesen
Fachartikel von Beratern erinnern mich oftmals an die ersten Sätze aus Peter Handkes Publikumsbeschimpfung: »Sie werden kein Schauspiel sehen. Ihre Schaulust wird nicht befriedigt werden.« Der feine Unterschied: Die Berater wollen eigentlich Interesse wecken. Warum gelingt ihnen das so selten?
Zugegeben: Beraterthemen sind ziemlich dröge im Vergleich zu bunten Consumer-Themen – und auch die Lesergruppe ist vergleichsweise desinteressiert. Leider glauben viele Berater: »Was mich interessiert, muss auch meine Leser interessieren.« Pustekuchen! Aus solchen Annahmen heraus entstehen technokratische Beiträge, zum Beispiel über die »Implementierung von Performance-Management-Frameworks«. Gähn! Die Gefahr, dass Ihre Leserschaft in dieser Themenwüste verdurstet, ist extrem hoch.
Weiterlesen
Schon die alten Ägypter*innen wussten, dass nur wenn man Dinge auf eine bestimmte Weise sortiert, werden majestätische Pyramiden draus. Beratungsunternehmen bevorzugen als Ordnungssystem für ihre Websites jedoch das Heuhaufenprinzip.
Haben Sie schon mal das Wort ›Informationshierarchie‹ gehört? Das Wort stammt aus dem Journalismus und meint etwas, das eigentlich jedem sofort einleuchten sollte: Je wichtiger eine Information für den Betrachter/Leser/Zuhörer ist, desto leichter sollte der Zugang dazu sein. Auf einer Website zum Beispiel sollten die wichtigen Informationen möglichst weit oben angeordnet sein, sodass der Betrachter wenig oder möglichst gar nicht scrollen muss.
Auf consulting.de lesen