Mit PowerPoint entwickelte Microsoft 1984 die Büchse der Pandora in Sachen Software — verzichtete jedoch gänzlich auf die Hoffnung. 2001 schätzte der US-amerikanische Informatikwissenschaftler Edward Tufte, emeritierter Professor an der Yale University, dass jährlich 100 Milliarden PowerPoint-Folien erstellt werden.
Seitdem wird diese Zahl gewachsen sein. So viel Elend bewog mich dazu, im Rahmen meiner Beratungsdesignkolumne auf Consulting.de mal zu fragen: Wie kann ein liebender Gott all dieses Leid zulassen? Oder ist am Ende nicht eh alles vollkommen egal, weil sich wie immer kein Schwein dafür interessiert?
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Schon die alten Ägypter*innen wussten, dass nur wenn man Dinge auf eine bestimmte Weise sortiert, werden majestätische Pyramiden draus. Beratungsunternehmen bevorzugen als Ordnungssystem für ihre Websites jedoch das Heuhaufenprinzip.
Haben Sie schon mal das Wort ›Informationshierarchie‹ gehört? Das Wort stammt aus dem Journalismus und meint etwas, das eigentlich jedem sofort einleuchten sollte: Je wichtiger eine Information für den Betrachter/Leser/Zuhörer ist, desto leichter sollte der Zugang dazu sein. Auf einer Website zum Beispiel sollten die wichtigen Informationen möglichst weit oben angeordnet sein, sodass der Betrachter wenig oder möglichst gar nicht scrollen muss.
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Wäre Jesus Berater gewesen und nicht Zimmermann — das Symbol der Kirche wäre kein Kreuz, sondern ein Pfeil. Und dieser Pfeil würde nur in eine Richtung zeigen: nach ganz oben!
Ich persönlich mag Pfeile. Sie zeigen mir im Restaurant, wo die Toiletten sind; das finde ich hilfreich. Sie zeigen mir, wo ich abbiegen sollte, um nicht in den Gegenverkehr zu geraten. Dank Pfeilen weiß ich, wo bei einem Karton oben und unten ist, und in welche Richtung ich den Hahn drehen muss, damit das Wasser warm wird.
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Blaugrau ist das Flecktarn der Beratungsbranche. Als Logo, auf der Internetseite oder im Social Marketing hüllen viele Beratungshäuser ihre Angebote in akzentbefreite Farbwelten und machen sich unsichtbar für Kunden und Bewerber.
Ich stelle es mir ungefähr so vor: Zeitlich irgendwo zwischen dem Bau der Cheops-Pyramide und der Teilung des Roten Meeres saßen eine Handvoll Beratende beisammen und fragten sich, was möge wohl die seriöseste aller Farbkombinationen sein? Man sah sich fragend an, blickte nach rechts und nach links und befand dann, die Krawatte des seriösesten unter ihnen sähe ganz schön seriös aus. Und Krawatten sind ja von Natur aus schon sehr seriös, murmelte einer von ihnen seinen Kopf sanft wiegend.
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